Mit Univ.Doz.Prof. Johannes Gepp und Mag. Gerwin Heber, Vegetationsexperte in den Naturwäldern Steiermarks

Naturwaldflächen – versteckt, selten, gesund

Eine Begehung zeigte einmal mehr, wie resilient und vital natürliche Wälder sind!

Im Vergleich zu den radikal bewirtschafteten Monokulturen des Mürz-und Murtales, die sichtbare Schäden aufweisen und zT stark geschwächt sind, zeigen sich die wenigen Naturwaldflächen – trotz der Klimaerwärmung und der Starkwetter – gesund und mit starkem Zuwachs. Die dreitägige Erhebung zeigte einmal mehr, dass die menschlichen (bzw. wirtschaftlichen) Eingriffe meist langfristigen Schaden am Waldboden, an den Ökosystemen, am Baumbestand anrichten.

Es muß festgestellt werden, dass Unternehmen, die den Wald nur als Holzquelle behandeln, oft (nicht immer!) rigoros und rücksichtslos mit den Waldflächen umgehen. Viel zu viele Forstraßen (die die Wasseraufnahme der ohnehin schwachgründigen Böden durchtrennen), der Einsatz sehr schwerer Erntegeräte und die – nach wie vor ! herrschende Kahlschlagwirtschaft immense Schäden anrichten, die unsere nachfolgenden Generationen ausbaden müssen.

Anstatt auf schonende, nachhaltige Bewirtschaftung umzustellen, ist der Wettbewerb auf Holzertrag zu neuen Höchstformen aufgelaufen. Die sichtbaren Schäden sind in den Talschaften unübersehbar und inzwischen auch mit Muren, Überschwemmungen, Windwürfen usw. für alle sprübar.